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Tarifstreik eskaliert: Bahn verklagt GDL auf Schadensersatz
« am: 15.11.2007, 20:54:59 » |
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Der bereits mehrere Monate währende Tarifstreik zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL spitzt sich weiter zu. Während die GDL derzeit den Personen- und Güterverkehr bestreikt und für kommende Woche mit unbefristeten Streiks droht, verklagt die Bahn die GDL auf 5 Millionen Euro Schadensersatz.
Die Schadensersatzforderung bezieht sich auf einen Warnstreik im Juli, der laut Bahn rechtswidrig gewesen sei. Die GDL hatte am 10. Juli den Nahverkehr bestreikt, obwohl - so die Behauptung der Deutschen Bahn - zu der Zeit die Tarifverträge noch nicht gänzlich gekündigt gewesen seien. Unter Anbetracht dieses Umstandes, habe die GDL ihre Friedenspflicht verletzt. Die GDL selbst sagte zu dieser Aktion der Bahn, sie würde die Atmosphäre im Tarifstreik weiter vergiften.
Unterdessen zeigt insbesondere der Streik im Güterverkehr erste Auswirkungen auf die Wirtschaft. Ein Werk des Automobilherstellers Audi in Brüssel musste am Donnerstag die Produktion stoppen, da benötigte Teile aus Tschechien und Deutschland nicht angeliefert werden konnten. In Deutschland selbst ist laut Norbert Bensel, im Bahnvorstand zuständig für die Logistik, der Osten am stärksten betroffen. Hier sei inzwischen nur noch eine Minimalversorgung möglich. Hierdurch habe ein Kraftwerk in Chemnitz kurz vor dem Stillstand gestanden. Bensel rechnet damit, dass sich die Auswirkungen des Streiks in den kommenden Tagen noch verschärfen können. Auch BMW sieht seine Produktion gefährdet - zwar seien die nächsten 24 Stunden noch gesichert, danach könne man Stilllegungen der Produktion jedoch nicht ausschließen.
In dem bereits mehrere Monate andauernden Tarifstreik kämpft die GDL für Lohnerhöhungen und einen eigenständigen Tarifvertrag. Der Bahnvorstand ist jedoch strikt gegen einen eigenen Tarifvertrag für die GDL und fühlt sich in ihrer Haltung durch den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn bestärkt. GDL-Chef Manfred Schell drohte in der ARD unter dessen mit unbefristeten Streiks, sollte es bis Montag kein neues Angebot der Bahn geben.
Stichworte: Bahn, Streik, Zug
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Quelle:
de.news.yahoo.comDiese News stammt aus dem NewsParadies