Ja, wie gut, dass die Deutsche Sprache so kompliziert ist. So kann man doch jeden Satz, jedes Wort und jeden Buchstaben solange umdrehen, bis der Sinn keine Gemeinsamkeit mehr mit der Erwartung hat. Dies mutet Andreas Eschbach in "ausgebrannt" dem geneigten Leser zu - oder aber auch wieder nicht. Worum gehts? Mark, ein Deutscher kommt als Teil eines Lokalisierungsteams für eine Finanzsoftware in die USA. Eigentlich interessiert ihn der Job nicht wirklich. Er will den US-Traum leben, er will das große Geld und fliegt nach Beendigung seiner Aufgabe zunächst einmal bei seinem Arbeitgeber raus. Kurz vor Abreise begegnet er einem Österreicher, der sich, ihm und dem Rest der Welt verspricht, praktisch überall Erdöl finden zu können. Die Gelegenheit für Markus, der sich inzwischen Mark als Künstlernamen zugelegt hat. Und tatsächlich gelingt es ihm, Geld für Bohrungen zu bekommen. Damit ist dann aber auch klar, worum sich der Roman dreht: Es geht ums Öl. Es geht darum, dass Ölfelder viersiegen und plötzlich nicht mehr genug vorhanden ist. Dass es teuer wird. Dass und wie sich das Leben hier und in den USA verändert. Es geht um Politik, also um Raub, Mord, Korruption und Gewalt. Und es geht um den CIA und andere Organisationen in dessen Schlepptau. Kurz gesagt: Es geht um die Zukunft. Keine all zu weit entfernte Zukunft, sicherlich, aber immerhin um eine Zukunft. Eine Zukunft, die scheinbar existiert - auch ohne Öl. Wer Sifi erwartet, wer Mystery oder auch nur einen Thriller erwartet, der sollte sich anderer Bücher, im Zweifel auch vom gleichen Autor, bedienen. Wer aber einen Politisch angehauchten Roman und eine realistische Zukunftsvision mit all jenen, persönlichen Geschichten, die Zweifels ohne zu einem Roman gehören, will, der greife zu diesem Werk. Daher: "lesenswert"

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