Newsparadies: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland

News => aus aller Welt => Thema gestartet von: hell am 22.04.2009, 08:27:52



Titel: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland
Beitrag von: hell am 22.04.2009, 08:27:52




Seit Monaten schwebte das Damoklesschwert der Zensur über deutschen Internetzugängen. Nun ist es wahr geworden. Nach chinesischem Vorbild werden nun auch in Deutschland Webseiten einfach weggeblendet.

Ein Sturm der Entrüstung geht durch das Netz. In Blogs und auch im Twitter wird gegen die Zensur vorgegangen. Ganz vorne finden sich erlesene namen, wie das "Spreeblick"-Blog. Die Macher streiken derzeit aus Protest. Dort las man: "Spreeblick streikt. Positioniere dich: Mit einem Klick auf die Karte kannst du deine Stimme sichtbar machen." Und statt des Blogs gibt es eine Unterschriftenliste in Form einer Karte zu bestaunen, in der User sich dem protest anschliessen können.

Dazu Spreeblick weiter: "Wir unterstützen die Bundesregierung in ihrem Bestreben, dem Missbrauch von Menschen und speziell Kindern ein Ende zu bereiten, bezweifeln jedoch auf Grundlage vieler Expertenmeinungen, dass dieses Bestreben der wahre Grund für die angekündigten Sperrungen ist. (…) Wir halten Wahlkampf-Taktiken und politischen Populismus für äußerst unangemessen, wenn es um die Bekämpfung des Verbrechens der Gewalt an Minderjährigen gehen soll."



Stichworte: Kinderporno, Zensur, Internet, Spreeblick, Missbrauch
Quelle: [link]http://www.netzeitung.de/internet/internet/1335597.html[/link]
Bildquelle: http://www.netzeitung.de

    (http://www.netzeitung.de/img/0063/263063.jpg)


Titel: Re: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland
Beitrag von: hell am 22.04.2009, 21:16:26
Es wird zeit, dass das Internet durch ein neues Netz abgelöst wird. Ohne Zugriff durch Politiker


Titel: Re: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland
Beitrag von: Nordlicht am 23.04.2009, 18:07:29
naja, ist ja schon länger so, dass unerwünschte seiten einfach "nicht erreichbar" sind, solang sie auf deutschen Servern stehen... Ich sag nur: historischer Revisionismus (den man sich nach dem Bestreben der Bundesregierung am besten noch nicht einmal ansehen/anlesen darf). Gottseidank kann man ja auf ausländische Server zurückgreifen. Wenn jetzt einfach alle möglichen Seiten weggeblendet werden dürfen, hat keiner mehr die Kontrolle darüber, ob das nun die Kinderp*rn*seite oder was ganz anderes war, was vielleicht einfach nur unbequem ist. Die Revisionisten haben durchaus ihre Argumente, es ist nur schade, dass man sie verteufelt, statt mit eigenen Argumenten dagegenzuhalten um deren Thesen zu schwächen. Dreinschlagen und Empörung stärkt höchstens die revisionistische Position, indem es so aussieht, als ob die andere Seite ja keine Argumente (und damit nicht recht) hat... und nichts anderes ist das Wegblenden von Seiten mit unbequemen Seiten, die andere Auffassungen vertreten als der Mainstream. Bei den Kinderp*rn*seiten ändert sich dadurch aber nichts. Solange sie nicht entdeckt worden sind existieren sie. Sobald sie gefunden worden sind wird rechtlich gegen sie vorgegangen und die Seiten werden mehr oder weniger gelöscht. Was nützt da also wegblenden großartig noch, kann mir das mal jemand sagen?


Titel: Re: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland
Beitrag von: holp am 23.04.2009, 18:48:29
Gar nichts - zu dem Thema kann ich ein paar Artikel auf heise.de empfehlen, bzw.
Im übrigen - wer trägt eigentlich konkret die politische Verantwortung für die Durchsetzung von diesem neuen Gesetz?
Partei bezogen?


Titel: Re: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland
Beitrag von: Nordlicht am 23.04.2009, 18:51:34
achso, was ich dazu noch sagen kann: google.de und google.fr und damit auch die entsprechenden yahoo- und aol-suchmaschinen sind zensiert, weil die Betreiber sonst vor Gericht gezerrt werden würden... Einfach weil es illegal ist, auf bestimmte Seiten zu verlinken (zum Beispiel weil dort eine weiße Herrenrasse propagiert wird), der Verlinker wird dann verantwortlich gemacht und kriegt bis zu 5 Jahre Gefängnis  :unbelevable:
Wer es nicht glaubt, einfach ausprobieren, zum Beispiel mit den Worten "vho" oder "zundelsite". Bei Google.com finden sich diese unter den ersten Treffern, bei Google.de sucht man vergeblich. Bei der universellen Macht, die Google mittlerweile im Internet hat (wer googelt denn bitte nicht?) ist das für mich schon mehr oder weniger Zensur...
Nuja, was will man machen.


Titel: Re: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland
Beitrag von: holp am 23.04.2009, 18:55:13
:-D
Hab beim historischen Revisionismus schon auf der ersten Seite Meldung bekommen dass ca 6 Seiten aufgrund von Rechtsgründen nicht angezeigt werden ... bzw ist es in Deutschland ja auch so, dass Holocaustverleumdnung eine Straftat ist. Ich meine, ich zweifle den Holocaust nicht an, aber diese Situation dass man für seine Meinung ins Gefägnis gesteckt werden kann ist in gewisser Weise schon absurd. Und zugleich halte ich die Möglichkeit nicht für ausgeschlossen dass manche Sachen in der Geschichtsschreibung durchaus ins "rechte Licht" gerückt worden sind...


Titel: Re: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland
Beitrag von: Nordlicht am 23.04.2009, 18:57:56
Immerhin gibts mittlerweile ab und zu mal so eine Meldung... also, dass die Suchergebnisse unvollständig sind. Guckstu mal hier (ist auf Englisch) meine Quelle: Censorship in Germany by Germar Rudolph (http://germarrudolf.com/civil/internet.html)


Titel: Re: Chinesische Verhältnisse - Proteste gegen Zensur in Deutschland
Beitrag von: hell am 23.04.2009, 20:43:56
hmmm... Die zeitkürzer wären demnach auch Revisionisten, oder?


egal.

und ja, in Deutschland gibt es Zensur und zwar auch nicht erst seit der Bundesrepublik. Der Straftatbestand der Volksverhetzung ist nicht neu und deckt sich auch mit dem Grundgesetz.

Warum darunter das Thema der "Holocaustleugnung" fällt ist mir in dem Moment ein Rätsel in dem von der platten Lüge und Verleumdung abweichend versucht wird, Wissenschaft zu betreiben. Offenbar wird da mitunter übers Ziel hinaus geschossen. Auf der anderen Seite bergen derartige Artikel oft genug soviel Unsinn und billige Propaganda, dass Volksverhetzung mindestens ein zu prüfender Tatbestand ist.


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