Berlin: Gerade erst wurde ein Appell der Professoren und Studenten der Humboldt-Universität zu Berlin veröffentlicht - darin enthalten die Warnung, dass der weltweit führende Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie am Ende sei. Die immer näher rückende Auflösung des Instituts noch vor dem September 2009 scheint nur noch förmlich bestätigt werden zu müssen.

Privatdozent Kleemann ist der Auffassung, dass durch die immer weiter fortschreitende Verkleinerung des Lehrkörpers mittlerweile das Mindestmaß unterschritten wurde. Bald ist der letzte normal angestellte Professor Geschichte. Somit hätte das angesehene Institut praktisch den Kopf "verloren". Fachschaftsvertreter Reinhold Schulz dazu: «Bislang wissen 120 Studenten nicht, wer 2009 ihre Magisterarbeiten abnimmt.» Außerdem kommen schon jetzt keine Erstsemester mehr neu dazu. Noch studieren hier 236 junge Menschen.

Professor Andrzej Kokowski, Direktor des Partnerinstituts an der Universität Lublin, kann nicht verstehen, weshalb Berlin und Deutschland sich für die Erhaltung eines solchen Kleinodes nicht weiter interessieren. "So ein Experiment könnten wir uns in Polen nicht leisten." Schließlich sind die fertigen Berliner Humboldt-Archäologen in Polen als absolute Experten angesehen. In Lublin werden Professoren aus dem gesamten Osten Europas eingestellt, künftig wird auch Kleemann dort dozieren. Doch Berlin verkleinert sich zusehends.
"Einerseits profitieren wir Polen davon sehr, aber genau genommen ist diese Entwicklung ein schlechter Witz."


Stichworte: Humboldt-Universität, Berlin
Quelle: http://de.news.yahoo.com/ddp/20070707/tsc-weltweit-fuehrendes-berliner-institu-aae7dd7.html

in  der Tat ist es immer wieder sehr sehr merkwürdig wie im Lehrbetrieb Entscheidungen getroffen werden.