Vor beinahe 26 Jahren wurde im niedersächsischen Oldenburg der damals vierjährige Markus K. ermordet - nun kann der Kindermord offenbar endlich geklärt werden. Eine 35 jährige Frau meldete sich mit einem Brief bei der Polizei und erklärte, damals als Neunjährige Zeugin gewesen zu sein, wie die Mutter von Markus K. diesen ermordete. Diese habe dies bemerkt und der Zeugin gedroht, ihr werde das gleiche Schicksal wiederfahren, sollte sie jemandem von der Tat berichten.

Markus K. war am 19.08.1981 von seinen Eltern als vermisst gemeldet worden. Die Mutter gab damals an, ihr dreijähriger Sohn habe ihr vom Fortlaufen seines Bruders berichtet, weshalb sie zunächst selbst, später gemeinsam mit ihrem Ehemann nach dem Kind gesucht habe. Nach vier Stunden ergebnisloser Suche hatten die Eltern jedoch die Polizei informiert. Diese fand das ermordete Kind am Folgetag in einem Gebüsch in Oldenburg. Weitere Ermittlungen ergaben damals, dass der Vierjährige mit einer Damenstrumpfhose am Abend des 19. August 1981 erdrosselt wurde und als Täter auch die Eltern des Jungen in Betracht kommen könnten. Dies konnte aufgrund eines vermeintlichen Alibis zum Todeszeitpunkt jedoch nicht bewiesen werden, weshalb die Behörden die Ermittlungen in diese Richtung damals einstellten.

Aufgrund der neuen Zeugin besteht nun jedoch erneut der dringende Tatverdacht gegen Monika K., die Mutter des ermordeten Kindes. Auch wird ihr heute vorgeworfen, bereits zwei Monate vor der Tat versucht zu haben ihren Sohn mit einem Reinigungsmittel zu vergiften. Monika K., die inzwischen nicht mehr in Oldenburg lebte, wurde Festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt.


Stichworte: Muttor, mord, Tod, Oldenburg
Quelle: www.polizei.niedersachsen.de (http://www.polizei.niedersachsen.de/aktuell/07112007d.html)

Sollte das so stimmen, frage ich mich wie man mit der Schuld 26 Jahre weiterleben kann  :o

Allerdings frage ich mich auch, warum die Zeugin sich heute erst meldet. Irgendwann in der Jugend oder dem frühen Erwachsenensein hätte sie doch spätestens zur Polizei gehen müssen. Auch da verstehe ich nicht, wie die das so lange mit sich rumtragen konnte - das muss doch furchtbar sein sowas als Kind mit anzusehen und sich dann keinem anvertrauen zu können  ???

Ich kann schon Verständnis für aufbringen, daß sie sich so lange nicht meldete. Bei Traumata verdrängt man häufig, um sich selbst zu schützen, und es kann lange dauern, ehe man sich damit auseinandersetzen kann. Und ein Mord ist für eine 9-jährige wohl meist traumatisch *denk*. Vielleicht hatte sie es zwischendurch sogar soweit verdrängt, daß sie es vergessen hatte, man weiß nie...  :ssiweissnix:

Ich denke auch mal, daß es eine Menge Zeit brauchen kann um Angst in Schuldgefühl umschlagen zu lassen.