Newsparadies: H and less: Das Leben der Anderen

Specials => Feuilleton => Thema gestartet von: hell am 21.12.2008, 00:16:03



Titel: H and less: Das Leben der Anderen
Beitrag von: hell am 21.12.2008, 00:16:03




Kapitel 12: Das Leben der Anderen

Teilweise zu ungezwungen, wenn es nach der Meinung des Jungen ging. So schien Kornelia was die häusliche Kleidung betraf weniger für mehr zu halten und genierte sich auch nicht, nur mit einem Handtuch bekleidet durch den Keller ins bad oder aus diesem hinaus zu stolzieren. Dies war es aber noch nicht, was "H" wirklich zu denken gab, eher die Tatsache, dass auch Greta nach und nach ungezwungener durchs Haus marschierte und gerade zusammen mit Kornelia jede Etikette fahren ließ. So badeten die beiden oft zusammen und verbrachten Stunden und Tage damit, sich immer wieder neue Kleidungsstücke vorzuführen.

Doch waren dies eher Gefühle, die gern in den Hintergrund traten, zumindest dann, wenn "H" wieder einmal eine neue Facette eines Online-Spiels entdeckt hatte oder sich in der Welt der Bits und Bytes als Wissender unter den unwissenden fühlen konnte. Jeden Tag nun setzte er sich gleich nach der obligatorischen Schule an den Rechner. Die Hausarbeiten hatte er meist schon im Auto erledigt oder holte dies am nächsten morgen auf dem Weg zur Schule nach. Den Hummer hatte Kornelia eigens zu diesem Zweck umbauen lassen, sodass während der Fahrt kaum Erschütterungen auftraten und beide gut arbeiten konnte. Von haus aus, war dieses Gefährt ja groß und hoch genug um beiden ausreichend Platz und Bewegungsfreiheit liefern zu können. Sobald sie aber zu Hause waren und Emma ihnen einen opulentes Mahl nach dem anderen bereitet hatte stürmten sie an die Rechner. "H" im Obergeschoss um zu spielen oder im Netz zu surfen, Greta zumeist mit Kornelia in den Keller. Sie hatte begonnen, sich für Chats und Foren zu interessieren und Kornelia förderte diese Leidenschaft.

So vergingen die Nachmittage bis Emma zum Abendessen läutete und die drei den restlichen Tag planen konnten. nicht selten hatte sich Kornelia am Abend etwas besonderes für ihre jungen Gäste ausgedacht. Waren es nun Kino, Musical, Disko, Events, Konzerte oder Sportereignisse. Kornelia hatte für fast alles Karten und machte reichlich Gebrauch davon. Allerdings war sie nicht immer mit von der Partie. Besonders dann, wenn wieder einmal eine Musikgruppe die Stadt mit ihrem Erscheinen beehrte, der Kornelia nun so gar nichts abgewinnen konnte, liebte sie es, auch einen mal zu "schwänzen", wie sie es nannte. So kamen die beiden in den Genuss, Ralf, den Chauffeur des Hauses kennen lernen zu können. Ralf suchte grundsätzlich das fahrzeug selbst aus, mit dem er die Kinder fuhr. Er hatte Kornelia überzeugt, dies gewissenhaft und stehts nach den Kriterien Passagiere und Fahrziel zu tun. Dies sei für die Kinder der sicherste Weg hin und zurück. Und Kornelia glaubte ihm. Auch die Kinder glaubtem ihm nach den ersten Fahrten. Tatsächlich ließ er sich das Fahrziel grundsätzlich vor Fahrtantritt benennen, holte Informationen über Verkehrs- und Wetterlage ein und wählte dann Fahrzeug und Route aus. In einigen Fällen konnte Ralf damit auch schlagende Erfolge verbuchen. So gelang es ihm, fast ohne Staus auf einem Schleichweg zu einer Konzertveranstaltung zu gelangen, nur weil er einen Sportwagen gewählt hatte, der so wenig aufragte, dass er problemlos Brücken unterquerte, die anderen Fahrzeugen zum Verhängnis geworden wären.

So vergingen die Tage und Wochen im Wald. Greta war glücklich, und "H" war glücklich, dass sie es war. Langsam aber schienen sich die Beiden an ihr neues Leben zu gewöhnen. Greta wurde nachdenklicher und auch "H" fragte sich, wie lange er noch Gefallen an der künstlichen Welt und vor allem an der Schule finden würde. Eines Tages dann, als er gerade von einem relativ blutrünstigen Ego-Shooter in eine virtuelle Spielwelt gewechselt hatte sprach ihn ein ihm unbekannter Nutzer relativ barsch im Spiel eigenen Chat an. Zunächst hielt "H" ihn für einen der üblichen Wichtigtuer, die er dank Spezialidentität einfach aus dem Spiel werfen konnte. Als er dies aber versuchte, weigerte sich die Software. Kurz darauf stand das Spiel still und eine neue Botschaft erschien groß auf dem Schirm.
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Stichworte: Ungezwungen, hüllenlos, Games, Online, Geschichte, Literatur, Stories,  Märchen, Kurzgeschichte, neue

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2 be continued...


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