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« Antwort #5 am: 24.06.2008, 23:28:21 » |
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Naja bei Preisabsprachen ist nicht mehr von freier Marktwirtschaft zu reden...
Falsch! Bei der Subventonierung und Reglementierung eines Produktes ist nicht mehr von freier Marktwirtschaft zu reden.
Freie Marktwirtschaft bedeutet auch, dass ein Preis fällt, wenn die Produktion hoch ist (und in diesem Fall auch hoch gehalten wird), obwohl kein Markt für ein Produkt in dem Umfang vorhanden ist. Es ist ganz normal, dass bei Überproduktion (=Überangebot) der Preis fällt, damit die großen Mengen auch abgesetzt werden können.
Einfache kaufm. Regel lautet:
Sinkender Preis = steigende Nachfrage
steigender Preis = sinkende Nachfrage.
Das heißt auch, wenn die Landwirte nun mehr Geld für ihre Milch möchten (verständlich aus betriebsinterner Sicht), dann wird der Preis im Laden steigen. Steigender Preis bedeutet aber, sinkende Nachfrage der Kunden. Das hat zur Folge, dass mehr produzierte Milch übrig bleibt, als es sowieso schon der Fall ist (10 - 15 Prozent sind es schon). Was passiert mit der zu viel vorhandenen Milch? Die Molkereien bieten sie günstiger an, damit sie überhaupt verkauft wird. Damit noch ein Gewinn übrig bleibt, wird die Auszahlung an die Landwirte gekürzt.
Daher glaube ich nicht dass die wenigen Lebensmittelkonzerne die Preise (bei Milch) absprechen. Das brauchen Sie gar nicht, solange noch so viel Milch am Markt verfügbar ist, dass der Preis schon bei den Händlern (Molkereien) gedrückt werden kann.
Ergebnis: Die Landwirte werden in relativ kurzer Zeit wieder dort sein, wo sie ihren Protest angefangen haben. Sinniger ist einzig und allein die Produktion zu reduzieren, um das Produkt knapper zu machen, damit die Basis für vernünftige Preisverhandlungen geschaffen wird. Das sehe ich aber als ziemlich unmöglich an, da es zu viele Produzenten gibt. Daher ist es vorprogrammiert, das mehr und mehr Betriebe gezwungen sind im Laufe der Zeit aufzugeben.
Wäre ich Milchproduzent, würde ich mein Produkt entweder Qualitativ aufwerten, damit es sich vom Durschnitt abhebt, oder mir einen anderen Job suchen.