Singen - Nun will Schlagersänger Guildo Horn (44) auch die Opernfans "bekehren". Er hat vor in einer für ihn arrangierten Neufassung von «Don Giovanni» (Mozart) in Singen (Kreis Konstanz) mitzuwirken.
Die Oper soll dort in der Stadthalle unter dem Titel «Leporellos Tagebücher» am 17. November uraufgeführt werden. Die Geschichte wird aus der Sicht von Don Giovannis Diener, welchen Horn darstellt, beschrieben. Dabei ist es Horn egal, was er macht, für ihn gibt es keinen Unterschied zwischen einem Auftritt bei "Let's Dance" oder in Singen auf der Opernbühne als Leporello.
Für seine Ambitionen spricht, dass der Künstler schon immer vielseitig gewesen ist, wie seine früheren Auftritte bei Musicals und einer Operette der Antikenfestspiele in Trier beweisen. Er war zum Interview im leuchtendroten Blumenanzug und mintgrünen Rüschenhemd erschienen und sagt von sich: «Für Klischees bin ich nicht zuständig, ich denke nicht darüber nach, was die Leute von mir denken. Ich werde hier 180 Prozent geben und ein nettes Ding auf die Bühne zaubern.» Erst kürzlich war er durch eine TV-Talkshow mit behinderten aufgefallen, von der Teilnahme an der Show "Let's Dance" ganz zu schweigen.
Der Künstlerische Leiter der Oper, Fabian Dobler, verkündete, die Besetzung für die Neufassung reduziert und für ein Kammerensemble umgeschrieben zu haben. «Es ist ein kühnes Unterfangen, eine freche Bearbeitung», sagte er. Als Regisseur fand sich der frühere Braunschweiger Operndirektor Christian Kube. Bis jetzt soll es bei der Uraufführung bleiben, weitere Termine sind nicht geplant. Die Singer Stadthalle ist derzeit noch nicht fertig gestellt und soll nach der Eröffnung im September rund 1100 Zuschauer fassen.
