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Karl Hans Strobl: Das Grabmal auf dem Père Lachaise
« am: 14.05.2010, 10:03:21 » |
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Ernest ist Wissenschaftler. Sogar optischer Physiker und darüber hinaus ist Ernest noch Arm wie eine Kirchenmaus.
Und was tut man als mittelloser Wissenschaftler nicht alles für drei Mahlzeiten am Tag und darüber hinaus noch 200.000 Franc? Die Spenderin, Gräfin Anna Feodorowna Wassilska, hat nur eine Hürde vor den Reichtum gestellt. Ein Jahr lang muss Ernest in ihrem Grab auf dem Père Lachaise wohnen. Und nicht nur wohnen. Er muss dort bleiben, die ganze Zeit.
Was ihn in den ersten Monaten auch nicht weiter stört. Er hatte sich eh vorgenommen, all seine gesammelten und auf Schmierzetteln befindlichen Geistesblitze in in einem Buch zu veröffentlichen. Sobald das Jahr vorbei war, wollte er dann auf Vortragsreise gehen. Sie muss schon etwas für die Wissenschaft übrig gehabt haben, diese Gräfin Wassilska. Oder war es gar nicht das Buch, was sie wollte, sondern sein Blut?
Eine feine Horrorgeschichte des 1946 verstorbenen Strobl und wie immer fängt sie eigentlich erst da richtig an, wo die Kritik aufhört. Das Ende ist in jedem Fall erschreckend und die ganze Geschichte nichts für zart besaitete Gemüter. Alle anderen können sich auf psychologisch perfekten und spannungsgeladenen Spuk freuen.
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Stichworte: Karl Hans Strobl, Grabmal, Père Lachaise, Geschichte, Horror Stichworte: Karl Hans Strobl Grabmal Père Lachaise Geschichte Horror Bildquelle: http://www.dasreiseblog.de Achtung: Dieser Text wurde vom Autor zur freien und kostenlosen Veröffentlichung freigegeben, solange eine Quellangabe erfolgt. Dieser Beitrag stammt aus dem NewsParadies
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