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Beitrag: Die ausgedachte Krise  (Gelesen 14491 mal) Drucken
 
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Die ausgedachte Krise
« am: 04.03.2009, 22:47:10 »
Seit Monaten geht das nun schon, eine "Schreckensmeldung" folgt der nächsten und schon mehren sich die Stimmen, die behaupten, es müsse etwas daran sein, wenn es doch die Zeitungen schreiben...

Da kümmert es auch nicht, dass die dpa einen Rückgang der Arbeitslosenquote als "dramatischen Anstieg" darstellt und gleichzeitig einen genauso "dramatischen" Gewinneinbruch bei Daimler feststellt, obwohl Milliardengewinne vorliegen. Überhaupt Daimler. Immer ganz vorn, wenn es darum geht, den einen oder anderen Euro an Staatshilfe einzusammeln. Dabei hat der Konzern in den letzten 10 Jahren seine Belegschaft um fast die Hälfte reduziert und liest man den Geschäftsbericht, so fällt nur ein dramatischer Einbruch auf: der der Forschungsausgaben.

Der Beispiele gibt es viele. Selbst dann, wenn man eine Deutsche Bank und einen Herrn Ackermann außen vor lässt. Da wäre immer noch ein Bahnbauer wie Märklin, der erst verkauft und dann bis zum Konkurs mit Beraterverträgen ausgesaugt wurde. Oder ein Uhrenhersteller namens Junghans, dem es nicht viel besser erging. Sicher, die Welt normalisiert sich in Teilen. Das merken wir vor allem an den Spritpreisen, aber auch daran, dass eine seit Jahrzehnten marode US-Autoindustrie nun endgültig im Boden versinkt. Auch der eigentliche Auslöser, der Einbruch der Immobilienblase in den USA war ein Ereignis, welches lange an den Börsen diskutiert worden war. Gibt es bei Börsenhandel eigentlich nur die Option, an einem Zeitpunkt den maximalen Schaden zu erzeugen?

Sei es drum. 2008 war zu einem guten Teil ein außergewöhnliches Jahr. Außergewöhnlich für manche. Aber nur auf Basis von Spekulationen. Ohne Substanz. Warum nun die Rückkehr zur Normalität in den Medien zur "Krise" stilisiert wird, bleibt ein Rätsel.

Der Möglichkeiten zu erklären, warum die Blase ausgerechnet mit Amtsantritt eines gewissen Herrn Obama platzt, gibt es sicher viele. Sei es, dass man ihm schlicht das Leben schwer machen will. Sei es, dass man von rechts kommend den Zusammenbruch nicht länger aufhalten konnte und dem eigenen Kandidaten nicht jede Chance auf eine dritte republikanische Amtszeit verbauen wollte. Sei es auch, das das Klischee vom ausgabenwütigen Demokraten erhalten bleiben sollte.
     

Interessanter ist jedoch, warum auch die Deutsche Presse ins Krisenkonzert freudig mit einstimmt. Reine Nachmacherei? Oder hat es doch etwas damit zu tun, dass auch in Deutschland in diesem Jahr Bundestagswahlen sind und in einer Wirtschaftskrise eher die Märkel'sche Regierungspartei im Licht der Löser steht? Vielleicht auch eine gelbe Komponente in Richtung gelb statt rot? Kann eine solche Überlegung aufgehen?

Vor allem dann, wenn Krisenmimik den Unternehmenserfolg ankratzt, gilt es Vorsicht walten zu lassen. Es nützt beispielsweise Volkswagen wenig, Kurzarbeit zu machen und gleichzeitig Kunden zu vergraulen, weil man ihnen wegen der Kurzarbeit keine Autos anbieten kann. Auch sollte, wie im Fall Opel, ein Management wenigstens in der Lage sein, einen Kassensturz machen zu können anstatt eine Hängepartie sonders Gleichen zu inzinieren.

Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich das Verhalten eines Herrn Guttenberg, der ganz in der Tradition dieser "Krise" sich nicht davor scheut unverschämten Managerforderungen einen Riegel vorzuschieben. Es bleibt zu hoffen, dass auch im Wirtschaftsministerium aus den Jahrzehnten der Privatisierung gelernt wurde. Es bleibt jedem dort jeden Tag vor Augen zu führen, was aus einstmals halbwegs funktionsfähigen Unternehmen wie Post, Telekom oder Bahn geworden ist. Von Banken lohnt es sich kaum zu sprechen.

Wenn tatsächlich eine Lehre aus dem zu ziehen ist, was in den letzten Monaten passierte, so ist es die, dass Privatisierung von wirklich wichtigen Bereichen der Wirtschaft bedeutet, dass man sich einem Glücksspiel aussetzt. Und eines ist bei Glücksspielen immer gleich: Spielt man oft genug wird man verlieren. Viel war gejammert worden, beispielsweise über die "Neue Heimat" und die Belange stümperhaften Managements. Doch verglichen mit Ackermann & Co. handelte es sich damals um Heilige incl. eines Josef Strauß...

In diesem Sinne: Lasst euch nichts ins Bockshorn jagen.

Stichworte: Krise, Obama, Opel, Deutsche Bank, Daimler, Commerzbank
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Plastikfisch
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« Antwort #1 am: 08.03.2009, 12:28:49 »
Man kann natürlich gerne vermuten oder glauben, dass es eine ausgedachte Krise ist. Aber es ist doch logisch, wenn eine Volkswirtschaft auf Pump lebt und seine Vermögenswerte künstliche in die Höhe treibt und wertmäßig unrealistisch hoch bewertet, so wie es die Amerikaner in reichlichem Überfluß über etliche Jahre getan haben, dann ist aus meiner Sicht eine logische Konsequenz dass diese Volkswirtschaft irgendwann zusammen bricht, weil niemand mehr seine Schulden zahlen kann.

Ich bin mir sehr sicher dass die Deutschen die Krise noch mehr zu spüren bekommen, als einige jetzt vermuten. Deutschland ist Exportweltmeister und Staaten die jetzt bereits zusammen gebrochen sind oder kurz vor dem Zusammenbruch stehen sind die wichtigsten Exportnationen Deutschlands. Angefangen beim Arbeitsplatzabbau wird ja mittlerweile bei Autobauern, Automobilzulieferern, Maschienenbau, als nächstes wird es sehr wahrscheinlich etliche Branchen im produzierenden Gewerbe und später dann den Handel treffen.

Keine Frage, es springen auch gerne Leute auf den Zug mit auf um unter dem Deckmantel einer Krise Arbeitskräfte los zu werden. Aber der Mittelstand versucht üblicherweise seine Leute erst mal zu halten, weil es für Mittelständler nicht viel Sinn macht erst Leute los zu werden und später neue anzulernen. Ausnahmen gibt es natürlich auch im Mittelstand, keine Frage. Und je länger eine Krise dauert, desto mehr werden natürlich Arbeitsplätze abgebaut werden.

Aus meiner Sicht gilt es Dinge anzupranger, wie Schäffler / Coninental, die sich mit einer Übernahme einfach übernommen haben und dann nach Staatshilfe schreiben. Ich möchte nicht das Steuergelder für solche Firmen verwendet werden. Eben so wenig möchte ich Opel Steuergelder überschrieben sehen. Dort ist meiner Meinung auch seit Jahren nicht korrekt gewirtschaftet worden. Wer schlechte Qualität liefert, der muss halt damit leben dass die Kunden auf noch günstigere oder bessere Produkte umschwenken.
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hell

ja malinki angel

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« Antwort #2 am: 08.03.2009, 13:27:36 »
hmmm...

Bei Schäffler , Conti und Opel sehe ich das ähnlich, wobei ich mir durchaus denken kann, dass dann, wenn zukünftige Gewinne ausschliesslich in staatliche Hände wandern auch eine Finanzierung vorgenommen werden kann. Und wenn sich die Politik nicht traut zu enteignen, dann ist die Möglichkeit über Konkurs und Neuanfang unter neuem Namen wohl nicht so schlecht.

Aber warum sollte das nicht für die Fehlinvestitionen der Banken gelten? Hier ist ja auch nichts anderes geschehen als bei GM oder Märklin. Absatzgeilheil, Missmanagement und Glücksrittertum. Daraus ein volkswirtschaftliches Problem zu basteln halte ich für falsch. Und eins ist klar, auch wenn in den USA viele Häuser nun nicht abgezahlt werden können so stehen sie doch. Die Werte sind also geschaffen worden, was unterm Strich kein Grund für Konsumrückhalt ist, sondern eher eine gute Gelegenheit für den Einzelnen darstellt.

Es gilt also von der Pseudokrise zu profitieren und jetzt zu kaufen, wo alles noch schön billig und auch die Arbeitslosenquote noch nicht auf Normalmaß zurückgekommen ist. Wir dürfen auch nicht vergessen, das Deutschland in den vergangenen zwei Jahren über die eigene Messlatte gelebt hat...
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