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Mindmachine
« am: 16.02.2007, 10:30:54 » |
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Manchmal sind Musiker ja einsichtig und so geschah es wohl auch in diesem Fall. Denn nach 20 Jahren Bestehen hatten sich die beiden (oder fünf?) nun endlich mal wieder zu einer Tournee durch gerungen, auch mit Zwischenhalt in Hannover.
5.000 Leute gehen in die Halle normalerweise doch diesmal war alles anders. Statt ausgedehnter Standflächen bedecke eher bequemes Gestühl den Hallenboden und auch eine Vortribüne hatte man sich angetan. Aber erst der Blick auf die Bühne war dazu angetan, den geneigten Hörer in einen Zustand zwischen Verzückung und Erstauen zu versetzen. Dort waren allerlei Gerätschaften aufgestapelt. Zwischen Synthesizern, E-Gitarren und eher prähistorisch anmutenden Rechnern fanden sich buchstäblich Pauken und Trompeten.
Und so kam es dann auch, dass zu Beginn des vorgruppenfreien Konzerts zunächst einmal runde 30 Musiker die Bühne betraten. Eine ganze Philharmonie also. Die neue Philharmonie Frankfurt, um genau zu sein. Taktstock- und geigenbogenschwingend legten sich diese zugleich ins Zeug um den Boden für die Protagonisten zu bereiten.
Was folgte waren zunächst eineinhalb Stunden Hochgenuss der modern-klassischen Art. Von Höhepunkt zu Höhepunkt schwebte die Vorstellung dahin bis die einzige Gesangsstimme zu Pause rief. Nach dem, was die Musiker in dieser Zeit leisten mussten war diese aber auch hoch verdient. Schließlich hatten sie ihren Geigen, Kontrabässen, Pauken, Flöten usw. mitunter Töne entlockt, die sich kaum jemand zu Träumen gewagt hätten.
Doch erst nach der Pause wurde klar, wofür diese eigentlich gedacht war: Umbaupause.
Auf, zum zweiten Teil. Diesmal zunächst einmal elektroniklastig, wobei Elektronik bisweilen auch eine Last sein kann. Besonders dann, wenn der alte C64 nicht wirklich die Musik machen will, die man von ihm verlangt. Gott sei Dank war ein bestens ausgebildeter Sänger mit von der Partie, der die entstehenden Pausen freudig mit einem different intonierten:
"Mindmachine"
ausfüllte. So entwickelte sich dieses Wort zum Running Gag der Veranstaltung. Ansonsten verlief der zweite Teil analog zum ersten. Jedes Stück bis zu einem letztlichen Höhepunkt ausgereizt. So war dann auch das Finale inklusive vier Zugaben.
Mit einer Gesamtdauer von über drei Stunden hatten sich die über 35 Menschen dort auf der Bühne dann ihren Feierabend auch redlich verdient. Sehr schön. Sehr viel sehr Gutes fürs Geld und - und das mögen sich manche andere hinter die Ohrenschützer schreiben - der Applaus war lauter als die gesamte Vorstellung inklusive Verstärkeranlage und dennoch habe ich nichts an Stimmung oder Atmosphäre vermisst.
Ein Dank an die Lakaien für die erstklassige Vorstellung!Stichworte: Mindmashine, Deine Lakeien, Hannover Stichworte: Mindmashine Deine Lakeien HannoverDieser Beitrag stammt aus dem NewsParadies
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Letzte Änderung von hell
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