„Im November 2000 kaufte Mr. Grazinski ein brandneues Motor Home der Marke Winnebago von 10 m Länge. Als er nach erfolgtem Kauf des Vehikels auf der Heimfahrt war, beschleunigte er auf der Autobahn auf 110 km/h und verließ den Fahrersitz, um sich hinten in der Kabine einen Kaffee zuzubereiten. Natürlich geriet das Motor Home über den Straßenrand hinaus und drehte sich mehrere Male um sich selbst. Mr Grazinski verklagte Winnebago, da die Firma in der Betriebsanleitung des Fahrzeuges nicht ausdrücklich darauf verwiesen hatte, man dürfe während der Fahrt das Steuer nicht verlassen, um sich einen Kaffee zuzubereiten. Er erhielt 175 Mio. Dollar zugesprochen zuzüglich eines neuen Motor Home (Winnebago brachte daraufhin eine solche Ergänzung in ihre Betriebsanleitung ein, für den Fall, dass weitere Idioten ihre Fahrzeuge erwerben sollten...)..!”
Spore? Was ist das? das fragen sich wohl viele. Spore ist ein Computerspiel. Arcarde gepaart mit Simulation. Ziel ist es, eine eigene Rasse durch alle Stadien der Entwicklung zu führen. Doch das ist Amazon offenbar gar nicht so wichtig.
Viel entscheidender ist, dass das Spiel, bzw. Maxis als dessen Hersteller, darüber entscheiden will, ob der geneigte Spieler seinen PC umbaut oder dies lässt. Erreicht werden soll dies über den Kopierschutz SecuROM und eine Online-Aktivierung.
Datenschutzrechtlich in höchstem Maße bedenklich versucht dieses Verfahren, den Computer des Anwenders eindeutig zu identifizieren und verwendet dafür Seriennummern und sonstige Codes der einzelnen Hardwarekomponenten. Der daraus entwickelte Schlüssel wird anschließend Teil der Registrierung. Daraus folgt einerseits, dass der Hersteller nun jederzeit über die Identität eines Spielers informiert ist. Auch dann, wenn dieser sich eines anderen Produktes bedient. Zum anderen führt es dazu, dass der Austausch von Hardwarekomponenten die Registrierung des Spiels ungültig und eine Neuregistrierung erforderlich macht. Ob diese Neuregistrierung kostenpflichtig ist entscheidet der Hersteller, der so Macht über die Systemänderungen des Spielers erhält.
All dies prangte seit dem Erscheinen des Spiels am 07.09.2008 groß und warnend in Form von Reviews auf der amazon.com-Seite. Selbst sah man sich bei amazon offenbar nicht genötigt, vor derartigen Machenschaften zu warnen. Statt dessen löschte man die inzwischen runden 2.200 Reviews.
Amazon selbst bestreitet entsprechende Vorwürfe derzeit. Es handle sich um ein technisches Problem und spätestens heute Abend sollen die Reviews wieder an ort und Stelle sein. Wir werden sehen.
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