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Beitrag: Zu Wasser gelassen: Eine Woche wie ein "Klick"... (Gelesen 17950 mal) |
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Zu Wasser gelassen: Eine Woche wie ein "Klick"...
« am: 28.01.2007, 21:35:39 » |
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Zu Wasser gelassen: Eine Woche wie ein "Klick"... Ach, was war die Freude da überwältigend. Eine Woche AIDA!
Schiff und Wasser, und dann auch noch warm. Kanarenkreuzfahrt. Na so soll es sein! Recht bunt zusammengewürfelt war die Truppe ja schon: Meine Mutter, meine Frau, deren Schwester und meine Wenigkeit, oder wie es andere ausdrücken würden: Ich mit drei Frauen: Das konnte ja nur schrecklich schief gehen - und genau so fing es auch an ...
Start mit Hindernissen Nein, so einfach ist es schließlich nicht. Mal so eben los und ab geht die Luzi. Da muss dann erstmal ein kompletter Hausputz her - dachte sich meine Frau und nahm sich extra einen Tag frei dafür -. Was war das dann am Abend für ein Willkommen! Alles blitzte, alles blinkte und ein langsam schwächer werdendes, klägliches Stöhnen drang aus der ersten Etage... Ein Stöhnen? Ich nahm also die Beine in die Hand und flitze hinauf um meine Angetraute in ebensolcher Zweisamkeint mit ihrer Schwester lamentierend zu finden: Knie verdreht. Na was denn nun? Die offenbare Unfähigkeit zur Entscheidungsfindung ausnutzend schnappte ich mir also kurzerhand ein Telefon: 110 - Notruf. Ja, Knie kaputt ... Patientin fällt gleich in Ohnmacht ...
Kaum 20 Minuten später kamen sie: Ein Middreissiger als Sanni und offenbar ein recht übermütiger Zivi in dessen Schlepptau. Ein Blick auf die Delinquentin und die Entscheidung war gefällt: Ab ins Krankenhaus. Sprachs und begann zu grübeln, denn dieses Haus verfügt nur über eine recht enge Wendeltreppe und an ein Laufen war - Schmerz sei dank - nicht wirklich zu denken. Kurzentschlossen begaben sich die Beiden Hilfskräfte wieder zu ihrem Vehikel und zogen keine Trage, sondern eine Sänfte hervor. So ein Ding hatte ich auch noch nicht gesehen (jedenfalls nicht aus einem Krankenwagen stammend). Tatsächlich ein Holzstuhl mit Sicherheitsgurt und vorn und hinten zwei Tragestangen. Damit sollte es nun funktionieren...
Ach ja, dass ich den Zivi als übermütig bezeichnete war nicht ganz umsonst geschehen. Selbst kaum einen Kopf größer als ein Setzei drängte er sich förmlich auf den unteren - schweren - Part der Hebepartie zu übernehmen und so kam es, wie es kommen musste. Mitten auf der Treppe senkte sich das Sitzmöbel recht schnell gen Unterbau und ein von einem Fluch gefolgtes Krachen verriet dem aufmerksamen Beobachter, dass dem Zivi das Gerät offenbar aus den Händen geglitten, bzw. er gestolpert war. Prikärerweise befand sich der Sanni hebend am anderen Ende des Stuhls, wo auch ich mich postiert hatte. Dank der wirklich engen Treppe hätte es also schon Flügeln bedürft, wäre dem Zivi wirklich etwas passiert. Auf meinen Zuruf meldete jener aber erfreulicherweise "klar Schiff", was den inzwischen zu einer Schreckensmaske erstarrten Blick meiner Frau aber nicht aus deren Augen trieb.
Vom Grauen gepackt klammerte sie sich an alles, was sich gerade einmal greifen lies und machte es so den Krankentransportern nicht unbedingt leichter. Nach einigem hin und her klappte der zweite Versuch dann zur Erleichterung aller und meine Liebste verschwand im Transportgefährt. Ich schnappte mir die immer noch ziemlich verdattert starrende Schwester, packte ein paar Klamotten meiner Gattin zusammen - man weiss ja nie - und schwang mich hinters Steuer - hinterher - gen Krankenhaus.
Dort angekommen hatte ich eher das Gefühl in einer Behörde zu stehen. Bevor irgendetwas lief war erst einmal eine Befragung angesagt.
Genbohren? Ja/Nein/wann?/wieso? Familienstand? Versichert?
usw.
und natürlich: "Gehen sie dann mal jetzt in Zimmer 4711 um ihre Praxisgebühr zu zahlen..." Na bin ich denn in einem Irrenhaus? Naja, es half nichts: also hin, gezahlt und weiter. So kam dann wenigstens auch schon der Notarzt, schaute kurz und schickte mein Eheweib anschließend zum röntgen... naja, eigentlich schickte er mich... da die Schwestern in der Notaufnahme zu beschäftigt waren kam ich also in den zweifelhaften Genuss, ein Krankenbett mit einer lamentierenden Patientin nun einmal selbst durch die geheiligten Hallen einer Infektiösenverwaranstalt zu steuern. Glücklicherweise war der Weg nicht besonders weit. Dafür die Wartezeit aber umso länger. Auch die Röntgenschwester schien Probleme damit zu haben, dass sich ein verdrehtes Knie nur unter äußersten Schmerzen bewegen lässt. Nun, jedenfalls kam meine Frau doch recht schweißgebadet aus dem Röntgenraum, immer noch auf dem Krankenlager, was mir noch einmal die Gelegenheit zu einem - inzwischen - nächtlichen Steuerungsprogramm für Krankenbetten gab.
Wieder in der Notaufnahme angekommen ging es dann recht zügig. Anstrengend war es aber schon. Auch der Arzt war von der Scherzhaftigkeit der Muskel- und Sehnenüberdehnung offenbar nicht restlos überzeugt, was letztendlich selbst mir ein paar blaue Flecke einbrachte. Man wundert sich mit wie viel Kraft Menschen um sich schlagen können wenn sie schlimmste Folterqualen erleiden. Mit anderen Worten: Ich konnte meine Frau kaum festhalten. Aber was tut man nicht alles im Namen der Wissenschaft?
Letztendlich war das Knie dann aber eingecremt und verbunden. Auch Krücken hatte meine Gattin bereits in der Hand und machte die ersten zaghaften Hüpfversuche. Ich konnte sie also wieder mitnehmen... Mitnehmen? Im Kleinwagen? Jap! Glücklicherweise nahmen wir zumindest bis zu meinem Wagen einen Rollstuhl mit, aber nun rein in das Gefährt. Naja, wir schafften es irgendwie - und ich weiß nicht mehr wie, jedenfalls war sie irgendwann drin - und ich konnte den Rollstuhl zurückbringen.
Zu Hause angekommen lauerte das nächste Problem: Treppenstufen. Zwar nur zwei an der Zahl, aber ohne eine Möglichkeit sich abzustützen. Aber irgendwie meisterten wir auch diese Hürde und standen nun im Flur. Dummerweise liegt unser Schlafzimmer aber in besagtem ersten Stock und die enge Treppe wieder hinauf zukommen war aussichtslos. Also verfrachteten wir ein altes Gästebett ins Wohnzimmer und betteten Milady darauf.
Dies war nun eine Woche vor Abflug und das große Zittern um diesen Termin begann...
Eine Horrorwoche Sicherlich, man könnte meinen, dass so ein verdrehtes Knie nicht ganz so was schreckliches ist. OK, zum gegenwärtigen Zeitpunkt (also Freitag Nacht) war sich da der behandelnde 25-jährige Notarzt noch nicht ganz so sicher, aber so richtig glaubte er auch nicht an ganz üble Folgen. Man könnte also meine, ein wenig Ruhe, eine Menge Creme und das wird schon. Weit gefehlt!
Zunächst einmal kann sicher jeder, dem derartiges bereits widerfahren ist problemlos bestätigen, dass eine Zerrung, Stauchung, Dehnung usw. weitaus schmerzhafter ist, als so ein leppischer Bruch, oder Ähnliches. Aber nicht nur das Krankenhauspersonal war sich dessen wahrscheinlich weniger bewusst, auch hatte sich auch niemand bislang den Kopf darüber zerbrochen, dass derartige Schmerzen kaum medikamentös zu behandeln sind, was, vorausgesetzt, man findet keine schmerzfreie Position, der Erfüllung des Schlafbedürfnisses nicht wirklich zuträglich ist.
So ergab sich eine explosive Mischung aus quälendem Schmerz, hoffnungsloser Übermüdung und dem Gefühl nichts tun zu können, welche nicht nur meiner Frau, sondern dem gesamten restlichen Hausstand das Wochenende raubte. Ich will ja einsehen, dass es vielleicht nicht sonderlich nett von mir war, meiner Angetrauten die Krücken zu verschleppen. Aber was tut man nicht alles für die Liebe, wenn man jemanden beim x'ten Versuch aufzustehen vor Schmerz um sich schlagen sehen hat? Ehrlich gesagt suchte ich aber auch nach Möglichkeiten eine Folgeverletzung zu vermeiden.
Aber irgendwann war dann doch Montag und ich schleppte mich mühsamst zur Arbeit. Für die Krankenbetreuung hatte ich meine Mutter abgestellt, welche dann auch brav die Delinquentin zum Hausarzt bracht. Eine leichte Besserung hatte ja auch schon eingesetzt und so konnte auch die Ärztin bestätigen, dass weder etwas gebrochen, noch gerissen war. Das aber fast mit der selben Sicherheit wie der Notarzt zwei Tage zuvor.
Die folgenden Tage waren zwar von leichter Besserung gekennzeichnet, aber anstrengend waren sie dennoch und obwohl sich die Anzeichen verdichteten, dass die Fahrt mit Krücken über die Bühne gehen konnte verspürte man doch große Unruhe im Haus.
Zum Abschied mal gar nichts... Schließlich war es dann soweit. Eine Woche war vorbei und die Reise sollte nun endlich los gehen. Auch meine Mutter hatte sich vorsorglich schon eine Nacht zuvor bei uns einquartiert und meiner Frau gings auch schon wieder so gut, dass sich bei der nun anstehenden Packorgie unbedingt helfen wollte. Naja, eigentlich wollte sie mehr den Rest der Bagage mit gut gemeinten Ratschlägen versorgen und ihrer Verwunderung darüber Ausdruck verleihen, dass nicht jeder so ein Kofferpackgenie ist wie sie. Und so folge die Strafe auf dem Fuße.
22:00 Uhr, dunkel. Kein Laut, kein Schimmer. Noch ein schwaches Aufblitzen und das war es dann. Strom weg! Und nicht nur bei uns im Haus. Die halbe Stadt war dunkel. Ich muss es schliesslich wissen. Hatte ich mich doch dazu durch gerungen, eine funktionsfähige Tankstelle für die Fahrt zum Flughafen ausfindig zu machen. Im Nachbarort fand ich sie schlussendlich. Zwar war man dort verwundert über den „schwarzen Horizont“, aber der Nachtportier vergaß deshalb noch lange nicht den Sprit abzurechnen.
Doch auch damit nicht genug. Neben der Tatsache, die die Befüllung von Koffern und Reisetaschen bei Taschenlampenlicht kein wirklich angenehmes Unterfangen darstellt machten nun langsam auch die Taschenlampen schlapp, und wer hat schon 5 verschiedene Arten von Batterien im Haus? Zu allem Überfluss hatte der Ausfall wohl auch eine Pumpstation der Wasserwerke betroffen, sodass der Hahn nur recht sporadisch zur Abgabe des kühlenden Nass zu überreden war.
Und dann war da noch die Reiseplanung, die vorsah, dass meine Frau und meine Wenigkeit nicht nur mit einem anderen Flieger losdüsen sollten als meine Mutter nebst Schwägerin, nein das Fluggerät startete auch gleich noch 200km entfernt, weswegen wir bereits vorher überein gekommen waren Medammes per Zug in östliche Gefilde zu landzuverschicken, wärend wir beide die Anreise im eigenen PKW proben wollten.
Na, fuhr denn die Bahn? Glücklicherweise tat das nicht nur diese, sondern gegen 2:00 Uhr war auch der Elektrizitätsgott wieder bereit seinen Dienst zu verrichten, denn wenn auch die Bahn über eine eigene Versorgung der Fahrleitungen verfügt. Für die Bahnhofsausstattung gilt dies leider samt Kartenautomat nicht. So blieben uns noch volle 3 Stunden Schlaf um mal so richtig eine lange Nacht zu erleben.
Frühsport, oder so... Wohl an denn, die Zossen gesattelt und gen Berlin Tempelhof geritten... Nachdem ich aufgehört hatte, mich zu fragen, wie man denn um diese Uhrzeit schon so wach sein kann wie mein Eheweib, schlürfte ich also schlaftrunken hinters Steuer. Nur gut, dass mich Autofahren immer schnell recht wach macht, ansonsten hätte wohl niemand diese Fahrt überlebt. Glücklicherweise war ja auch der Strom wieder vorhanden, sodass sowohl Telefon als auch Türklingel eines Bekannten wieder funktionierten, dem es schlaftechnisch noch weitaus schlimmer ging als mir. Doch Irgendjemand musste das Gefährt ja wieder sicher in den heimischen Hafen verfrachten.
So fuhr ich also gen Osten. Die Fahrt verlief recht ruhig und, dass ich in Berlin angekommen war merkte ich eigentlich nur an dem grellen, roten Blitz, der auf einmal durch die Fahrzeugkabine schoss. Sollte ich mich jetzt noch aufregen? War ich wach genug dafür? Sicher nicht! Also weiter zum Flughafen. Dort angekommen war ich eigentlich recht angetan, allein von der Tatsache, dass ich ohne es recht zu wissen in einem riesigen Gebäude gleich fast den richtigen Eingang gefunden hatte und so meine Angetraute nicht wirklich weit auf ihren Krücken kommen musste um zum richtigen Flugsteig, oder, wie man es heute nennt, Gate, zu gelangen. Wenn ich gewusst hätte ...
Dort angelangt hieß es erst einmal Schlange stehen: Drei Schalter für ebenso viele Maschinen was ungefähr eine Stunde bedeutete. OK, etwas Sicherheit war in der Planung, sodass uns dies nicht wirklich aus der Bahn warf. Was mir dann aber die Schalterbedienstete berichtete machte mich dann nun endgültig wach. Ich wäre ja auf dem Flug gebucht. Aber mit mir sollte ja nicht meine Frau fliegen, sondern deren Schwester. Letzte befand sich nun runde 200km weit entfernt in einer ähnlichen Warteposition, dar ihr Flieger, mit dem sie übrigens auch fliegen sollte, erst verspätet abflog, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Hinzu kam dann noch die schnodderige Berliner Dreistigkeit, die diese Schalterbraut an den Tag legte. Ich sollte doch meine Buchung richtig lesen und nicht mit falschem Anhang antanzen. Das bleiche Gesicht der Dame als ich ihr dann genau diese Buchung mit nämlichem Flug und dem Namen meiner besseren Hälfte unter die Nase rieb hätte fast einiges wieder wett gemacht. Nur hatte sie sich schnell wieder im Griff und schickte mich unwirsch zum Schalter des Reiseveranstalters. So langsam stieg also mein Blutdruck auf ungesunde Werte, denn...
Ich will anders anfangen. Wer Tempelhof kennt, weiß, dass es sich beim Flughafengebäude um ein Pentagon handelt mit ausgedehnten Parkflächen in der Mitte. Das Gate, welches mir die - reizende Dame genannt hatte befand sich nun - natürlich - gerade am anderen Ende des Gebäudes. Zudem wurde die Zeit nun langsam wirklich knapp, sodass ich mit meiner Resevierung quer über die Parkplätze eilte. Nur um am gegenüberliegenden Ende zwar den Stand der Fluggesellschaft zu finden, nicht aber den des Reiseveranstalters. Also doch durchfragen. Nach weiteren 10 Minuten und langsam aufsteigender Rachsucht in meinen Augen stand ich dann vor einem Mittzwanziger, der mich mit den Worten:
"Sie sind doch der Herr von Gate 6 mit dem vertauschten Namen?" begrüßte. "Nein, ich bin der Herr von Gate 5 mit dem vertauschten Namen und wenn ihr hier schon Flüge besetzt und eine eigene Tafel dafür habt, warum schriebt ihr dann meinen Flug nicht drauf?", erwiderte ich. "Sie kommen von Gate 6!" echote der schlaksige Typ ungerührt. "Ich komme von Gate 5!" tat ich es ihm gleich. "Ist ja auch egal. Jedenfalls habe ich mit der Dame von der Fluglinie nochmal gesprochen. Es ist alles in Ordnung. Gegen Sie einfach zu Gate zurück."
BOOM! Ob es nun die Übermüdung war, die mich daran hinderte, diesem Kerl seinen dämlichen Stand auseinander zunehmen und in viele, kleine, nicht mehr erkennbare Stücke zu zerfetzen. Oder ob es einfach die der aufblitzende Hilferuf des Großhirns war, der mich daran erinnerte, dass inzwischen eigentlich schon längst Bording Time war kann ich heute nicht mehr sagen. Ich klaubte jedenfalls wutentbrannt meine Papiere zusammen und hastete zu meinem Gate zurück.
Dort angekommen berichtete ich ruhig und sachlich, nur mit wenigen Verwünschungen gespickt und auch nicht ganz so laut, dass wartende Passagiere am übernächsten Gate noch etwas davon hören hätten können meiner Allerliebsten von meinen Erlebnissen. Auch der Gepäckannahmenervensäge war mein Bericht nicht entgangen - so wenig wie ihren Kunden übrigens -. jedenfalls war sie doch recht wortkarg, nachdem ich ihr dann die gleichen Resevierungen wie eine runde halbe Stunde zu vor auf den Tresen geknallt hatte. Letztlich hatten wir aber unsere Boarding-Pässe und konnte nun auf zum nächsten Abenteuer...
(2 be continued)
Stichworte: Wasser, Kreuzfahrt, Aida, Reisebericht, Kanaren Stichworte: Wasser Kreuzfahrt Aida Reisebericht KanarenDieser Beitrag stammt aus dem NewsParadies
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Letzte Änderung von hell
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« Antwort #1 am: 29.01.2007, 13:25:01 » |
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Super geschrieben Hell !!! Ich hab echt gelacht. Gott was bin ich schadenfroh *schäm
Liebe Grüße und alles Gute für deine Frau
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hell
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ja malinki angel
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« Antwort #2 am: 02.02.2007, 09:58:38 » |
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hi, werde ich ausrichten *he he*
der nächste Teil kommt hoffentlich am Wochenende, denn so ganz so richtig samma ja noch jar nich auffm Wasser *g*
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Irre ist menschlich! An mia hätt der Freud sei Freud g'habt! Wer Autovision hat, sollte zum Arzt gehen. Neque porro quisquam est, qui dolorem ipsum, quia dolor sit, amet, consectetur, adipisci velit
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hell
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ja malinki angel
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« Antwort #3 am: 10.02.2007, 18:45:53 » |
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Eine Horrorwoche Sicherlich, man könnte meinen, dass so ein verdrehtes Knie nicht ganz so was schreckliches ist. OK, zum gegenwärtigen Zeitpunkt (also Freitag Nacht) war sich da der behandelnde 25-jährige Notarzt noch nicht ganz so sicher, aber so richtig glaubte er auch nicht an ganz üble Folgen. Man könnte also meine, ein wenig Ruhe, eine Menge Creme und das wird schon. Weit gefehlt!
Zunächst einmal kann sicher jeder, dem derartiges bereits widerfahren ist problemlos bestätigen, dass eine Zerrung, Stauchung, Dehnung usw. weitaus schmerzhafter ist, als so ein leppischer Bruch, oder Ähnliches. Aber nicht nur das Krankenhauspersonal war sich dessen wahrscheinlich weniger bewusst, auch hatte sich auch niemand bislang den Kopf darüber zerbrochen, dass derartige Schmerzen kaum medikamentös zu behandeln sind, was, vorausgesetzt, man findet keine schmerzfreie Position, der Erfüllung des Schlafbedürfnisses nicht wirklich zuträglich ist.
So ergab sich eine explosive Mischung aus quälendem Schmerz, hoffnungsloser Übermüdung und dem Gefühl nichts tun zu können, welche nicht nur meiner Frau, sondern dem gesamten restlichen Hausstand das Wochenende raubte. Ich will ja einsehen, dass es vielleicht nicht sonderlich nett von mir war, meiner Angetrauten die Krücken zu verschleppen. Aber was tut man nicht alles für die Liebe, wenn man jemanden beim x'ten versuch aufzustehen vor Schmerz um sich schlagen sehen hat? Ehrlich gesagt suchte ich aber auch nach Möglichkeiten eine Folgeverletzung zu vermeiden.
Aber irgendwann war dann doch Montag und ich schleppte mich mühsamst zur Arbeit. Für die Krankenbetreuung hatte ich meine Mutter abgestellt, welche dann auch brav die Delinquentin zum Hausarzt bracht. Eine leichte Besserung hatte ja auch schon eingesetzt und so konnte auch die Ärztin bestätigen, dass weder etwas gebrochen, noch gerissen war. Das aber fast mit der selben Sicherheit wie der Notarzt zwei Tage zuvor.
Die folgenden Tage waren zwar von leichter Besserung gekennzeichnet, aber anstrengend waren sie dennoch und obwohl sich die Anzeichen verdichteten, dass die Fahrt mit Krücken über die Bühne gehen konnte verspürte man doch große Unruhe im Haus.
Zum Abschied mal gar nichts... Schließlich war es dann soweit. Eine Woche war vorbei und die Reise sollte nun endlich los gehen. Auch meine Mutter hatte sich vorsorglich schon eine Nacht zuvor bei uns einquartiert und meiner Frau gings auch schon wieder so gut, dass sich bei der nun anstehenden Packorgie unbedingt helfen wollte. Naja, eigentlich wollte sie mehr den Rest der Bagage mit gut gemeinten Ratschlägen versorgen und ihrer Verwunderung darüber Ausdruck verleihen, dass nicht jeder so ein Kofferpackgenie ist wie sie. Und so folge die Straße auf dem Fuße.
22:00 Uhr, dunkel. Kein Laut, kein Schimmer. Noch ein schwaches Aufblitzen und das war es dann. Strom weg! Und nicht nur bei uns im Haus. Die halbe Stadt war dunkel. Ich muss es schliesslich wissen. Hatte ich mich doch dazu durch gerungen, eine funktionsfähige Tankstelle für die Fahrt zum Flughafen ausfindig zu machen. Im Nachbarort fand ich sie schlussendlich. Zwar war man dort verwundert über den „schwarzen Horizont“, aber der Nachtportier vergaß deshalb noch lange nicht den Sprit abzurechnen.
Doch auch damit nicht genug. Neben der Tatsache, die die Befüllung von Koffern und Reisetaschen bei Taschenlampenlicht kein wirklich angenehmes Unterfangen darstellt machten nun langsam auch die Taschenlampen schlapp, und wer hat schon 5 verschiedene Arten von Batterien im Haus? Zu allem Überfluss hatte der Ausfall wohl auch eine Pumpstation der Wasserwerke betroffen, sodass der Hahn nur recht sporadisch zur Abgabe des kühlenden Nass zu überreden war.
Und dann war da noch die Reiseplanung, die vorsah, dass meine Frau und meine Wenigkeit nicht nur mit einem anderen Flieger losdüsen sollten als meine Mutter nebst Schwägerin, nein das Fluggerät startete auch gleich noch 200km entfernt, weswegen wir bereits vorher überein gekommen waren Medammes per Zug in östliche Gefilde zu landzuverschicken, wärend wir beide die Anreise im eigenen PKW proben wollten.
Na, fuhr denn die Bahn? Glücklicherweise tat das nicht nur diese, sondern gegen 2:00 Uhr war auch der Elektrizitätsgott wieder bereit seinen Dienst zu verrichten, denn wenn auch die Bahn über eine eigene Versorgung der Fahrleitungen verfügt. Für die Bahnhofsausstattung gilt dies leider samt Kartenautomat nicht. So blieben uns noch volle 3 Stunden Schlaf um mal so richtig eine lange Nacht zu erleben.
Frühsport, oder so... Wohl an denn, die Zossen gesattelt und gen Berlin Tempelhof geritten... Nachdem ich aufgehört hatte, mich zu fragen, wie man denn um diese Uhrzeit schon so wach sein kann wie mein Eheweib, schlürfte ich also schlaftrunken hinters Steuer. Nur gut, dass mich Autofahren immer schnell recht wach macht, ansonsten hätte wohl niemand diese Fahrt überlebt. Glücklicherweise war ja auch der Strom wieder vorhanden, sodass sowohl Telefon als auch Türklingel eines Bekannten wieder funktionierten, dem es schlaftechnisch noch weitaus schlimmer ging als mir. Doch Irgendjemand musste das Gefährt ja wieder sicher in den heimischen Hafen verfrachten.
So fuhr ich also gen Osten. Die Fahrt verlief recht ruhig und, dass ich in Berlin angekommen war merkte ich eigentlich nur an dem grellen, roten Blitz, der auf einmal durch die Fahrzeugkabine schoss. Sollte ich mich jetzt noch aufregen? War ich wach genug dafür? Sicher nicht! Also weiter zum Flughafen. Dort angekommen war ich eigentlich recht angetan, allein von der Tatsache, dass ich ohne es recht zu wissen in einem riesigen Gebäude gleich fast den richtigen Eingang gefunden hatte und so meine Angetraute nicht wirklich weit auf ihren Krücken kommen musste um zum richtigen Flugsteig, oder, wie man es heute nennt, Gate, zu gelangen. Wenn ich gewusst hätte ...
Dort angelangt hieß es erst einmal Schlange stehen: Drei Schalter für ebenso viele Maschinen was ungefähr eine Stunde bedeutete. OK, etwas Sicherheit war in der Planung, sodass uns dies nicht wirklich aus der Bahn warf. Was mir dann aber die Schalterbedienstete berichtete machte mich dann nun endgültig wach. Ich wäre ja auf dem Flug gebucht. Aber mit mir sollte ja nicht meine Frau fliegen, sondern deren Schwester. Letzte befand sich nun runde 200km weit entfernt in einer ähnlichen Warteposition, dar ihr Flieger, mit dem sie übrigens auch fliegen sollte, erst verspätet abflog, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Hinzu kam dann noch die schnodderige Berliner Dreistigkeit, die diese Schalterbraut an den Tag legte. Ich sollte doch meine Buchung richtig lesen und nicht mit falschem Anhang antanzen. Das bleiche Gesicht der Dame als ich ihr dann genau diese Buchung mit nämlichem Flug und dem Namen meiner besseren Hälfte unter die Nase rieb hätte fast einiges wieder wett gemacht. Nur hatte sie sich schnell wieder im Griff und schickte mich unwirsch zum Schalter des Reiseveranstalters. So langsam stieg also mein Blutdruck auf ungesunde Werte, denn...
Ich will anders anfangen. Wer Tempelhof kennt, weiß, dass es sich beim Flughafengebäude um ein Pentagon handelt mit ausgedehnten Parkflächen in der Mitte. Das Gate, welches mir die - reizende Dame genannt hatte befand sich nun - natürlich - gerade am anderen Ende des Gebäudes. Zudem wurde die Zeit nun langsam wirklich knapp, sodass ich mit meiner Resevierung quer über die Parkplätze eilte. Nur um am gegenüberliegenden Ende zwar den Stand der Fluggesellschaft zu finden, nicht aber den des Reiseveranstalters. Also doch durchfragen. Nach weiteren 10 Minuten und langsam aufsteigender Rachsucht in meinen Augen stand ich dann vor einem Mittzwanziger, der mich mit den Worten:
"Sie sind doch der Herr von Gate 6 mit dem vertauschten Namen?" begrüßte. "Nein, ich bin der Herr von Gate 5 mit dem vertauschten Namen und wenn ihr hier schon Flüge besetzt und eine eigene Tafel dafür habt, warum schriebt ihr dann meinen Flug nicht drauf?", erwiderte ich. "Sie kommen von Gate 6!" echote der schlaksige Typ ungerührt. "Ich komme von Gate 5!" tat ich es ihm gleich. "Ist ja auch egal. Jedenfalls habe ich mit der Dame von der Fluglinie nochmal gesprochen. Es ist alles in Ordnung. Gegen Sie einfach zu Gate zurück."
BOOM! Ob es nun die Übermüdung war, die mich daran hinderte, diesem Kerl seinen dämlichen Stand auseinander zunehmen und in viele, kleine, nicht mehr erkennbare Stücke zu zerfetzen. Oder ob es einfach die der aufblitzende Hilferuf des Großhirns war, der mich daran erinnerte, dass inzwischen eigentlich schon längst Bording Time war kann ich heute nicht mehr sagen. Ich klaubte jedenfalls wutentbrannt meine Papiere zusammen und hastete zu meinem Gate zurück.
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« Antwort #4 am: 11.02.2007, 22:49:07 » |
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Bitte, bitte schreib weiter ! Ich fange an dich, äh..., deine Schreibe zu lieben
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hell
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ja malinki angel
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« Antwort #5 am: 11.02.2007, 23:22:05 » |
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danke für die Blumen und natürlich wird es auch einen dritten Teil geben (dann hoffentlich endlich mal mit Bildern *g*)
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« Antwort #6 am: 13.03.2007, 14:13:51 » |
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Klasse Text hell, weiter so
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hell
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ja malinki angel
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« Antwort #7 am: 13.03.2007, 16:37:38 » |
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tnx, sowie ich Zeit hab gehts weiter *fg*
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ja malinki angel
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« Antwort #8 am: 09.04.2007, 23:15:59 » |
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Vom Abenteuer ein Flugzeug zu erklimmen Man möchte meinen, dass nach all der Hetzerei und auf Grund der bereits fortgeschrittenen "Boarding-Time" - wie es wohl neudeutsch heißt - nun alles glatt ginge. Doch selbstverständlich wäre dies ja viel zu einfach gewesen. Darum begrüßten uns gleich nach der Passkontrolle freudig die Zollbeamten mit den Durchleuchtungsgerätschaften. Allerding mussten sich diese nur kurzfristig von der Betriebsfeier zum neuen Jahr davongeschlichen haben, denn auf Fragen wie:
"Die brauchen sie wohl?"
zu meiner immer noch eher schlecht als recht auf Krücken humpelnden Frau - ja, er meinte wirklich die Krücken... -
oder "Was haben Sie denn da drin?",
zu mir, weil ich die Tasche eben dieser Frau an mich genommen und aufs Band geschoben hatte, während sie durch den Metalldetektor "hüpfte", war ich in meinem adrenalingeschwängerten Zustand momentan nicht bereit zu antworten. Also ertrug ich grummelnd auch die Großzügigkeit der Beamtin, welche es mir erließ, meine mitgeführte Wasserflasche in ein eigens dafür zu erwerbendes Plastiktütchen zu verpacken. "Weil die Vorschrift ja noch neu ist", sprachs' und grinste mich dämlich an.
Doch auch die nervigste Durchsuchung findet irgendwann ein Ende, sodass wir irgendwann unsere sieben Sachen inklusive Krücken - sie enthielten wider erwarten keinen Sprengstoff - wieder beisammen hatten und uns langsam dem "Gate" näherten. Kaum fünf Minuten später war dann auch "Boarding Time" zu welcher wir eigentlich erhofft hatten, unter Aufbietung unserer inzwischen schwerstens erworbenen "Bording-Pässe" endlich dem fliegenden Personal unsere Aufwartung zu machen. Zudem sollte ja eigentlich auch die kolossale Erfindung des so genannten "Finger" - ein Wort, was man wohl nur deswegen nicht englisch spricht weil es der Engländer genauso schreibt - uns einen einfachen Einstieg ermöglichen.
Doch nicht so mit Air Berlin. Der Flieger stand natürlich mitten auf dem Rollfeld und nicht etwa am freien "Gate", was das "Boarding-Personal" dazu veranlasste, die gesamte Fluggastschaft einer engen Wendeltreppe folgend in Busse zu verfrachten. Die gesamte Fluggastschaft? Nein! Natürlich wäre der Abstieg über diese Treppe für jemanden, der sein Leben lang Zeit gehabt hätte, mit Krücken das Laufen zu üben, ein Wagnis gewesen. Für meine Angetraute, welche nicht ganz diese Übung aufwies, war es nicht zu schaffen. Was nun "schon" eben dieses "Boarding-Personal" dazu veranlasste einen Krankenwagen zu alarmieren. Kaum waren also die anderen Fluggäste in Treppenhaus und Bus verschwunden, hatten wir noch ein bis zwei Einsätze der Sanitäter abgewartet und letztere schließlich davon überzeugt, dass mein Eheweib mitnichten einen Rollstuhl benötigte, öffnete sich auch schon eine Tür zu einem Lastenfahrstuhl mit dem es nun abwärts ging.
Gerade, als die letzten Passagiere unten ankamen öffnete sich die Rollentür des Hangars in den uns der Fahrstuhl bevörtert hatte und wir betraten den "Taxi Way". Doch nun hatten uns die Sanitäter - es waren tatsächlich "normale" Rettungshelfer und nicht etwa Angestellte des Flughafens - fest im Griff. Eine Reise im schnöden Bus kam für uns nicht mehr in Frage, statt dessen musste parallel zu letzterem ein Krankenwagen herhalten. 'Nur gut, dass der gerade nicht für was dringenderes gebraucht wird', dachte ich fast laut. Doch letztlich kamen wir nun als Letzte und fast gleichzeitig mit dem Bus an.
Heil froh, nun nicht noch in einen Zwischenfall geraten zu sein stiegen wir endlich ein.
Stürmische Begrüßung Man mag es glauben oder nicht, aber der Flug an sich verlief recht harmlos. Unser Flug war nicht einmal verspätet, nur der Boardfilm war ausgerechnet der einzige Streifen, den ich im gesamten letzten Jahr mit meiner Frau bereits im Kino gesehen hatte. Doch dank der vorangegangenen Turbulenzen – und die ganz ohne Flugzeug - und dank des wenigen Schlafes in der Nacht war es uns ganz recht, die Zeit angenehmer zu verbringen als mit einem alten Film: nämlich mit geschlossenen Augen.
Teneriffa begrüßte uns stürmisch, und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich wurde die Natur zumindest in Böen ordentlich durchgeschüttelt. Entsprechend unsanft war dann selbstverständlich auch die Landung. Doch auch diese war zu überleben und dieses Mal war die Maschine wenigstens bis an das Flughafengebäude heran geparkt worden. Nein, gegen den Finger scheint Air Berlin generell etwas zu haben, und gegen kurze Wege wohl auch. Nachdem auch auf der Insel ein Sanitäter mit einem Rollstuhl auf meine Frau gewartet hatte, und sie diesen wiederum energisch ausschlug - allein schon, weil es sich offenbar um die Kinderausführung handelte - wurde uns dann aber langsam klar, welch Geist sich hinter dieser Maßnahme verbarg. Der Weg zu unseren Koffern durchmaß schätzungsweise das gesamte Flughafengebäude. Gott sei dank war dieses mit Personenlaufbändern ausgestattet, welche zu meiner großen Überraschung nicht nur funktionierten, sondern auch in die korrekte Richtung wiesen. Dennoch dauerte es schier endlose Minuten bis wir das Gepäckband erreicht hatten, wo meine Mutter und meine Schwägerin bereits warteten.
Zumindest ihr Flieger hatte sich dem allgemeinen Odem des Seins dieses Tages angepasst und war gut eine halbe Stunde zu spät gewesen, was nun aber dazu führte, dass wir praktisch gleichzeitig in der Gepäckaufbewahrung ankamen. Einmal mit den nötigen Koffern versorgt ging es dann per Bus hinaus auf den stürmischen "Highway".
Auf hoher Straße Mit einer runden Dreiviertelstunde Busfahrt muss der geduldige Reisende schon rechnen, wenn er sich vom internationalen Flughafen Teneriffas in Richtung des Hafens von Santa Cruz zu bewegen gedenkt. Ich hatte die Diskussion meiner drei Begleiterinnen bezüglich der Möglichkeit, den nicht im Reisepreis inbegriffenen Rückweg zu guter Letzt per pedes bewältigen zu wollen. Ich will es vorweg nehmen: sie nahmen Abstand davon.
Aber natürlich ist diese Insel etwas für Fotografen, zu denen ich mich nicht unbedingt zähle und daher nur aus dem Bus heraus die eine oder andere Aufnahme geschossen habe. Spiegelungen bitte ich mir daher gnädigst zu verzeihen.
Ansonsten bietet diese Insel aber auch die eine oder andere Besonderheit. Selten kann man sich sonst an Straßen erfreuen, die in der Tat durch Hügel hindurch gebaut werden, an Abbruchkanten, die jedem Geologen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen oder an Windparks, die einem das Gefühl geben, im Emsland wäre die Wüste ausgebrochen.
Auch nicht zu verachten ist die erstaunliche Findigkeit der Bewohner bei der Anlage von Brücken. Man bemerke, wie geschickt die Gegebenheiten der Landschaft in das Bauwerk eingebunden wurden.
Auch die Nutzung der eher kargen Landschaft ist bezeichnend. Nicht nur der Tourismus prägt die Insel. Neben der bereits erwähnten Windkraft stechen dem interessierten Beobachter immer wieder Urbarmachungsversuche der Eingebohrenen ins gewogene Auge. Auf Grund derer Terrassenform ist davon auszugehen, dass der eine oder andere selbst ernannte Forscher diese Gebilde sicherlich bereits beim ersten Blick ins südamerikanische Hochland verlegen sollte. Doch halt! Wir sind immer noch so dicht vor der Küste Afrikas, dass der Sand der Sahara herüber weht.
Doch natürlich hat Teneriffa alles zu bieten, was der Laie darunter versteht.
Also wunderbares, blaues Wasser
hügelige Landschaften, blauen Himmel
und die Bausünden eines "Ferienparadieses"
Letztlich ließen wir aber dies alles hinter uns, bestaunten die interessante Kaimauer, an dem das Schiff festgemacht hatte und begaben uns, wieder schwer mit Gepäck bepackt, zum nächsten Checkpunkt.
Deja vue? Ein großes Zelt war aufgebaut. Vor ihm standen hunderte von Menschen mit tausenden von Koffern und alle wollten durch eine winzige Luke, alle mussten über einen schmalen Steg und dalle mussten warten, außer uns. Kaum zu glauben, aber wahr, der Schalter für uns war frei, das Gepäck schnell abgegeben und die Fotos rasch gemacht. Fotos? Ach Fotos für "Bordpässe" und die sollte man auch noch ständig bei sich tragen. Nunja, so es denn sein müsste.
Auch die schwankenden Planken waren kein großes Problem. Nicht einmal für meine Frau, die die provisorische Reeling ausreichend gut als Krückenersatz verwenden konnte und so fast schneller unterwegs war als ohne schmale "Schiffsvereinzelungsanlage". An Bord fühlte ich mich dann aber deutlich an das Erlebnis des Vormittags erinnert: Wir standen vor - diesmal freundlichem - Personal und vor einem Durchleuchtungsapparat. Nur gut, dass unser Handgepäck die Prozedur bereits kannte und, dass sich die Damen und Herren der Crew auch mit der Eigenschaft von Krücken, einen hohen Metallanteil zu haben genauso gut auskannten wie mit derer gelegentlichen Notwendigkeit zur Benutzung des Gehapparates.
So betraten wir also nach einer weiteren "Gesichtskontrolle" – darum also die Fotos ... - nun endlich das Schiff, enterten die Kabinen und warteten auf unser Gepäck. Nach dessen Ankunft hatten wir dann das erste Mal Gelegenheit uns den Kahn genauer anzusehen.
(2 be continued)
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Irre ist menschlich! An mia hätt der Freud sei Freud g'habt! Wer Autovision hat, sollte zum Arzt gehen. Neque porro quisquam est, qui dolorem ipsum, quia dolor sit, amet, consectetur, adipisci velit
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